A n i m e - W o r l d

Anime-Infos: Geschichte, Fachbegriffe, Namensverzeichnis, Japanisch-Mini-Sprachkurs
 
 
 

Geschichte von Manga und Anime

Die Entwicklung der Zeichnung verlief parallel zu der Entwicklung des Buches. Schon früh versah man Texte auch mit Bildern, damit auch das einfache Volk den Sinn verstehen konnte. Später dienten Zeichnungen als Illustrationen und es entwickelte sich die Karikatur. Aus der Karikatur entstanden Bildergeschichten, die durch die massenhafte Verbreitung in Zeitungen am Ende des 19. Jahrhunderts sich schnell allgemeiner Beliebtheit erfreuten. In Japan bezeichnete man diese Bildergeschichten mit dem Wort "Manga", was soviel wie "verrücktes Bild" bedeutet. Ursprünglich wurde das Wort Manga schon im 18. Jahrhundert für Holzschnitte verwendet. Leider wurden solche Bildgeschichten in Deutschland nie als Kunst anerkannt, wie zum Beispiel in Frankreich, Belgien, Amerika oder Japan, wahrscheinlich einer der Gründe, warum sie bei uns immer noch mit dem Prädikat "nur für Kinder" versehen werden.

In Japan verlief die Entwicklung dagegen anders - Comics nahmen schnell einen hohen Stellenwert in Publikationen ein und bereits in den 20er Jahren gab es Zeitungen, die zum großen Teil aus längeren gezeichneten Geschichten bestanden. Da diese Werke leider zum großen Teil der Propaganda dienten (nicht anders als z. B. Comics während des zweiten Weltkrieges in den USA), wurden viele Publikationsmöglichkeiten in Japan nach dem zweiten Weltkrieg erst einmal unterbunden. Das hinderte die Japaner aber nicht daran, an diesem Ausdrucksmedium festzuhalten.

1947 erhielt die gesamte Szene bereits einen völlig neuen Impuls. Ein junger Zeichner, der bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt gewesen war, zeichnete eine längere Geschichte, die sich grundlegend von allen Comics, die bis dahin gezeichnet worden waren, unterschied. Dieser jemand war Osamu Tezuka (Tezuka Osamu; in Japan schreibt man übrigens den Familiennamen immer zuerst) und die Geschichte war "Shintakarajima" (New Treasure Island). Tezuka war schon frühzeitig mit dem Medium Zeichentrickfilm in Berührung gekommen und begeisterte sich vor allem für die frühen Werke von Walt Disney und der Fleischer-Brüder. Er zeichnete seine Geschichte deshalb nicht wie einen normalen Comic, sondern als wenn er einen Realfilm produzieren würde. Die Bilder unterteilten sich so in verschiedene Ebenen und er benutzte auch Stilelemente wie den Zoom oder die Kamerafahrt. Zudem war die Geschichte viel länger als gewöhnliche Bildgeschichten und erzählte eine komplexe Geschichte. Dieser neue Stil wurde schnell in ganz Japan bekannt und in Tezukas Schatten folgten viele Nachahmer. Ebenfalls 1947 gründete Kato Kenichi eine Zeitung, die als einzigen Inhalt Zeichentrickgeschichten enthielt, und nannte sie "Monthly Manga Shounen" (Shonen bedeutet dabei soviel wie Junge, junger Mann). Dieses Magazin stellte sein Erscheinen zwar bereits 1954 wieder ein, doch folgten ihm eine Vielzahl von neuen Magazinen, die heute Auflagen von vielen Millionen Exemplaren im Wochenrhythmus erreichen.

Nachdem Tezuka bereits die Comicszene revolutioniert hatte, zeichnete er sich auch für die erste Fernsehproduktion verantwortlich - sein berühmtes "Jungle Taiten" (bei uns als "Kimba der weiße Löwe" bekannt geworden). Auch beim Medium Zeichentrick führte er die Technik des Realfilms ein, sodass Animes allgemein anders aussehen als zum Beispiel die gewollt flächigen Produktionen des Studios Disney. Japan war wie Deutschland nach dem Kriege bekanntlich weitgehend zerstört - deshalb übernahmen viele japanischen Filmemacher diese neue Art des Umgehens mit dem Medium Zeichentrick, um schnell wieder Filme, vor allem auch Filme mit Spezialeffekten, die z. B. im Weltraum handeln, produzieren zu können. So unterstützten sich Manga- und Animeindustrie gegenseitig und es entstanden vergleichsweise große Produktionskapazitäten und eine hohe Verbreitung in der Bevölkerung. Dabei stieg das Medium Manga schnell auch bei den Intellektuellen in der Bewertung, während Animes lange Zeit auch in Japan als Produkt nur für Kinder und Jugendliche angesehen wurden.

1977 brach ein neuer Sturm über die japanische Populärkultur herein. In Japan erschien der erste "Uchu Senkan Yamato"-Kinofilm (Weltraumschlachtschiff Yamato) und erreichte mit mehreren Millionen Zuschauern eine noch nie dagewesenen Popularität. Der Kinofilm war aus Szenen einer TV-Serie zusammengeschnitten worden, die Leiji Matsumoto 1972 produziert hatte und die 1973 im japanischen Fernsehen gelaufen ist. 1973 wurde die Serie vorzeitig eingestellt, weil auf einem anderen Sender "Alps no Shojo Heidi" von Hayao Miyazaki (bei uns als "Heidi" im Fernsehen bekannt geworden) mehr Zuschauer an sich binden konnte. Das Besondere an der Yamato-Serie war, dass sie sich erstmals mit sehr ernsthaften Themen auseinandersetzte und eine Aufarbeitung des Themas Krieg versuchte. Als der Kinofilm Furore machte, wurden vor allem viele Erwachsene auf das Genre aufmerksam und im Nachhall dieses Erfolges wandelte sich die Zeichentrickindustrie wieder einmal. Nachdem die Studios auch die älteren Generationen als Zielpublikum erkannt hatten, produzierten sie neben Kinderserien auch Kinofilme und sogenannte OVAs (Original Video Animation - Serien, die nie im Fernsehen oder Kino erschienen sind, sondern direkt für den Videomarkt produziert worden sind) für diese neue Zielgruppe. Später wurden sogar pornographische Themen umgesetzt, die allerdings trotz des Vorurteils in Deutschland nie mehr als 5 % der japanischen Animeproduktionen ausmachten. Daneben gibt es Animes aus jedem Genre, das es auch im Realfilm gibt, von Fantasy über Science Fiction hin zu Soap Operas.

Heutzutage werden jedes Jahr zehntausende von Stunden Zeichentrick in Japan produziert, die zum größten Teil natürlich auch in Japan für Kinder gedacht sind oder in sehr mäßiger Qualität produziert werden. Einige Serien und Filme heben sich aber auch durch ihre Qualität oder die interessante Handlung von der Masse ab - diese Produktionen finden ihren Weg in den Westen und bilden die Grundlage unseres Hobbys. Viele der Kinderserien sind auch nach Deutschland gekommen, wie Captain Future, Alps no Shojo Heidi (Heidi), Jungle Taiten (Kimba), Biene Maja, Pinocchio, Wickie, Sindbad, Nils Holgerson, Berusia no Bara (Lady Oscar), Sei Jushi Bismarck (Saber Rider), Bishojo Senshi Sailor Moon (Sailor Moon), Pokemon, Shokojo Sera (Die kleine Prinzessin Sara), Akage no An (Anne mit den roten Haaren), Hikari no Desentsu (Die kleinen Superstars), Kyoryu Boken Jura Tripper (Planet der Dinosaurier), Shin Taketori Monogatari Sen-nen Jo-o (Die Königin der 1000 Jahre), Nanatsu No Umi No Tico (Tico - ein toller Freund), Ochamena Futago Kurea Gakuen Monogatari (Hanni & Nanni), Kaiketsu Zoro (Z wie Zoro), City Hunter und viele mehr ...

Im neuen Millenium erlebt Deutschland erneut eine Schwemme von Animes, die "importiert" werden. Darunter finden sich die TV-Serien auf RTL II (Beyblade, One Piece, Detectiv Conan, Shin Chan, Dragonball Z, Yu-Gi-Oh etc.) sowie auf MTV (Lupin the 3rd, Golden Boy, Vision of Escaflowne, Cowboy Bebop etc.) und VIVA (Candidate for Goddess, Hellsing, X-TV usw.). Ebenfalls nicht ungenannt bleiben dürfen die faszinierenden Anime-Nächte auf VOX! Außerdem findet auf DVD ein Releasewettlauf statt: El Hazard, DNA, Nadia, The Hakkenden, Oh! My Goddess, Legend of Basara, Slayers, ex-Driver, Comic Party, Wedding Peach usw. werden plötzlich förmlich "rausgeknallt".
Auf taxyworld.de möchte ich Euch weitere Animes (also Serien, OVAs und Filme) vorstellen, die es teilweise bisher nur als Japan-Import gibt. Viel Spaß!

 


 

Fachbegriffe und Abkürzungen

Anime
Dieses Wort beschreibt in Japan ganz allgemein einen Animationsfilm. Im Westen ist es zum Synonym für japanischen Zeichentrick geworden.

Artbook
Artbooks sind Bilderbücher zu den Animeserien. Diese haben üblicherweise das Format von 24cm*30cm und sind zumindest zur Hälfte in hochglanz Farbdruck erstellt. Die in Artbooks verwendeten Bilder sind üblicherweise von hervorragender Qualität und werden teilweise extra für diese gezeichnet. Meist enthält ein Artbook auch einen Schwarzweiß-Teil, in dem Entwürfe von Figuren, Hintergründen, Storyboards etc. enthalten sind, die einen guten Eindruck in die künstlerische Arbeit, die hinter einem Anime steckt, bieten. Recht verbreitet sind auch Fotobooks und Filmcomics, in denen Bilder des Animes wiedergegeben werden, in letzteren werden diese mit Sprechblasen ergänzt. Fotobooks werden im Taschenbuchformat gedruckt.

BGM
Background Music; die Musik, die während des eigentlichen Animes im Hintergrund läuft. Obwohl diese meist recht belanglos ist (und z. B. auch in einem Lift laufen könnte), wird die ebenfalls auf CDs angeboten. In aufwendigen Produktionen wie Akira oder Macross Plus ist allerdings auch die BGM sehr gut. Komponisten wie Yoko Kanno oder Kenji Kawai sind für ihre Musikstücke auch über Japan hinaus bekannt (s. Einträge unten).

Cel
Kurzform von Celluloid; Originalzeichnungen eines Animes. Trickfilme werden hergestellt, indem mehrere Schichten von durchsichtigen Folien über einen Hintergrund gelegt und abgelichtet werden. Mehrere Schichten ersparen es den Zeichnern, für jedes Bild immer den ganzen Inhalt neu zeichnen zu müssen. So wird etwa bei einem Dialog der Mund ganz alleine auf Cel gemalt, der Kopf auf das nächste etc., dies geht bis zu ca. 8 Cels, die übereinander gelegt werden (Moderene Animes haben immer mehr, da die technische Entwicklung die Herstellung von immer transparenteren Folien ermöglicht, dies beschränkt schlussendlich die Anzahl). Cels werden in Keyframes (Hauptphasen) und In-Betweens (Zwischenphasen) unterschieden. Da die Menge der benötigten Cels sehr groß ist, ist es unmöglich, dass ein Einzelner alle zeichnet. Stattdessen zeichnen die besten Zeichner die Keyframes und ihre Helfer die In-Betweens, also die Cels, die zwischen zwei Keyframes liegen. Im Durchschnitt werden ca. 20 Cels pro Sekunde benötigt, für eine Folge von 20 Minuten also doch schon etwa 18.000. Praktisch werden aber weniger benötigt, da viel Zeit mit Pans oder unbewegten Bildern "gewonnen" wird. Cels sind sehr gesuchte Sammlerstücke. Da meist nur komplette Original-Sets verkauft werden (Wer will schon ein halbes Gesicht ohne Mund?), sind diese nicht in so großen Mengen verfügbar, wie man vielleicht meinen könnte. Dies führt dazu, dass ein komplettes Cel von Nausicaä schnell mal einige tausend Euro (nicht Yen) kosten kann.
Im Zuge der sich schnell entwickelnden Computertechnik wird diese inzwischen immer mehr eingesetzt. Häufig entstehen große Teile einer Szene komplett am Computer, viele Objekte werden am Computer in 3D modelliert und anschließend ins Bild gesetzt. Die gesamte Nachbearbeitung (Special Effects, Farbgebung, Ausleuchtung usw.) läuft nicht selten am Computer ab - die Cels dienen dann als Zeichengrundlage, die am Computer coloriert wird und dann zur Bewegung gebracht wird (die Making Of-Filme der aktuellen Evangelion-Kinofilme zeigen, wie aus einfachen Zeichnungen bewegte Bilder werden, am Computer erzeugte Bilder einfließen und das Bild am Ende sein Finishing erhält). Diese Verfahren sind in der Herstellung von Computerspielen ebenfalls anzutreffen: Objekte und Figuren werden aus mehreren Perspektiven gezeichnet, werden am Computer in 3D nachgebildet und können dann im Spiel verwendet werden. Die Technik erlaubt es sogar, ganze Filme ausschließlich am Computer zu produzieren (Bsp.: "Findet Nemo" von Pixar); dabei sind inzwischen fotorealistische Filme möglich!

DBZ
Abkürzung für Dragon Ball Z; Nachläufer von Dragon Ball.

Dojinshi
Japanische Bezeichnung für Fanzines. Davon gibt es eine ganze Menge in Japan.

DUB - dubbed
Von engl. dub - Synchronisation - also ein Anime, der in die Landessprache synchronisiert worden ist.

Ecchi
Wie Hentai steht Ecchi für die Anime und Manga mit sexuellen Inhalten. Und wie bei Hentai gibt es keine Einigung, welcher der beiden Begriffe für Soft-, und welcher für Hardcoreporno steht ...

Fanservice/Fanshot
Unter diesem Begriff versteht man Szenen, in denen Heldinnen mit mehr oder weniger plausiblen Gründen unbekleidet auftreten. Fanshots bezeichnen dagegen indiskrete Kameraeinstellungen. Animes haben fast ausnahmslos mindestens eine solche Szene. Im Allgemeinen geht es um eher zaghaft bekleidete (weibliche) Körper, ohne jeden Bezug zur Story. Aika z. B. ist eigentlich nur Fanservice ...

Fansub
Von Fans untertitelte Versionen von im Westen noch nicht erhältlichen Titeln. Diese werden auf ganz normalen Heimcomputern erstellt und innerhalb von Fansubberkreisen ausgetauscht und kopiert, der Verkauf dieser Videos ist äußerst verpönt. Die Tatsache, dass die Verfügbarkeit von Animes immer besser wird, dass Fansubs meist von lausiger Qualität und nicht zuletzt illegal sind, führen dazu, dass Fansubs nicht mehr die Bedeutung haben, die sie einmal hatten. Der Vorteil liegt in der Tatsache, dass viele Serien nur als Fansubs verfügbar sind.

Garage Kit
Spezielle Form von Models.

Hentai
Japanisch für "pervers". Auch Bezeichnung für Erwachsenenmangas bzw. -Animes. In Japan ist das Abbilden von Geschlechtsteilen gesetzlich verboten, trotzdem gibt es dort natürlich eine Nachfrage für pornographisches Material. Pornos, in denen nur nackte Frauen vorkommen, sind dabei auf Dauer nicht ausreichend. Irgendjemand ist dann wohl einmal auf die Idee gekommen, einen Anime zu zeichnen, in dem Frauen Geschlechtsverkehr mit Monstern haben, die mit penisartigen Tentakeln ausgestattet sind (solche und ähnliche Zeichnungen gibt es übrigens schon seit dem 19. Jhd.!). Das Negative an Hentais ist nun, dass diese im Gegensatz zu westlichen Pornos in eine Geschichte eingebettet werden müssen. Das Monster kommt natürlich nicht mal zum Kaffee vorbei. Die Frauen in den Hentais werden zum Geschlechtsverkehr gezwungen und aufgrund dessen, dass alles nur gezeichnet ist, kann man halt auch noch ganz andere Sachen verwirklichen, z. B. 20 cm große Elfen mit Zuckerstangen vergewaltigen oder dem Chara beim Tentacle-Raping die Bauchdecke aufreißen. Je nach Handlung und Darstellungsart und -extrem lassen sich Hentais in viele Untergenres einteilen, die von Softpornos bis hin zu blutrünstigen Vergewaltigungen und Tötungen reichen. Hentais sind daher im Westen teilweise indiziert oder sogar beschlagnahmt. Um die Hentais zu verteidigen, könnte man vielleicht anführen, dass sie sich durch das Vorhandensein eines Handlungsstranges positiv von im Westen üblichen Pornos abheben, und sie, wenn sie nicht absolut eklig sind, durchaus recht spannend sein können. Obwohl Hentai-Animes in der westlichen Animeszene eine eher untergeordnete Rolle spielen, werden leider Animes im Westen häufig mit diesen gleichgesetzt.

Idol
Idols sind ein sehr japanisches, für uns etwas schwer nachzuvollziehbares Phänomen. Um die Idols, die von Kleinkindern bis zu erwachsenen Frauen reichen und beispielsweise häufig Sängerinnen sind, wird von den Fans ein Personenkult sondergleichen betrieben. Dieser wird von den PR-Maschinen der japanischen (Musik)Verlage kräftig angeheizt und ist nach kurzer Zeit schon wieder vorbei. Ebenfalls eine Sonderform stellen die Fotoshootings dar, weil es von jedem Idol selbstverständlich Unmengen an Bildern gibt - und nicht wenige, auf denen sie knapp bekleidet sind (Bilder mit extremeren Darstellungen gibt es auch, aber diese müssen per Gesetz leicht zensiert werden). Das Besondere daran, was so im Westen nicht existiert und teilweise sogar in die Rubrik Kinderpornographie geschoben wird, ist, dass auch kleine Mädchen auf solchen Bildern in Badeanzug oder ähnlichem posieren. In Japan sind diese Bilder ebenfalls leicht in der Kritik, da der amerikanische Einfluss nach dem zweiten Weltkrieg vor allem das sexuelle Bild der Japaner beeinflusst und sehr stark in Richtung Prüderie geschoben hat.

Imagesong
Lieder, welche während eines Animes gesungen bzw. gespielt werden und meist von der gleichen Qualität sind wie OP-/ED-Songs. Im Allgemeinen werden solche nur in aufwendigeren Produktionen geboten. Imagesongs sind nicht mit der BGM zu verwechseln.

Magical-Girl
Ein Genre, in dem Mädchen magische Fähigkeiten einsetzen, um die Welt zu retten; z. B. Sailor Moon.

Manga
In Japan eine Bezeichnung für Comics, obwohl das Wort "Comic" durchaus trotzdem in Gebrauch ist. Im westlichen Sprachgebrauch bedeutet Manga 'Comics aus Japan' mit ihrem ganz eigenen Zeichenstil.

Mecha

Vom engl. "mechanical" abgeleitet, ist es eine Bezeichnung für sämtliche technische Geräte, die in Animes Verwendung finden, also nicht nur Roboter und Mobile Suits, sondern auch Autos, Waffen oder Kaffeemaschinen. Mechas werden i. d. R. sehr detailverliebt dargestellt.

Mobile Suit
Automatisierter Kampfanzug. Kein echter Roboter, da er mindestens eine steuernde Person zum Funktionieren benötigt. Diese Dinger sind bei den Japanern riesig beliebt, was sich an der Menge der diesbezüglichen Anime-Shows widerspiegelt (Madox, BGC, Gundam, Gall Force, Neon Genesis Evangelion, Argento Soma, RahXephon etc.).

Models
Models sind 3D-Modelle von Animefiguren und Mecha. Models werden entweder im Spritzgussverfahren (dasselbe wie bei normalen Modellbausätzen) oder aber als sogenannte "Garage Kits" aus Kunstharz (Mecha) oder Vinyl (Figuren) hergestellt. Während normale Modelle in beliebigen Serien hergestellt werden, sind Garage Kits aufgrund ihres Herstellungsverfahrens auf einige Dutzend, maximal um die hundert Exemplare, beschränkt und werden von Kleinstfirmen oder Fans "in der Garage" hergestellt. Garage Kits werden unbemalt und unbehandelt verkauft, sie müssen also abgefeilt und angemalt werden. Um gute Resultate zu erzielen ist dabei einiges an Erfahrung vonnöten. Die benötigten Farben werden übrigens z. T. von den Studios verkauft (z. B. bei Neon Genesis Evangelion), ansonsten müssen diese selber gemischt werden. Modelle von Figuren werden in den Maßstäben 1/4 (immerhin über 40cm hoch) bis 1/8 hergestellt, Mecha in entsprechend kleineren. Modelling ist besonders in Japan eine ganz eigene Subkultur der Anime- und Mangaszene, in der viele engagierte Fans mit enormem Aufwand Modelle kaufen oder selber herstellen, diese dann an Märkten kaufen, verkaufen oder tauschen. Gute Modelle können schnell einmal einige hundert Euro kosten. Obwohl es strenggenommen illegal ist, selbstgebaute Modelle in Kleinstserien zu verkaufen, wird dies in Japan bis zu einem gewissen Umfang akzeptiert.

NGE / EVA
Kurzfassung von Neon Genesis Evangelion bzw. Evangelion; ein Anime aus dem Studio Gainax. Weltweit gehört er zu den bekanntesten und beliebtesten Animes.

OP / ED
Opening-/Ending-Song. Jeder Anime, dar etwas auf sich hält, hat einen J-Pop-Auftakt (teilweise stammt die Musik aus auch anderen Genres oder Sprachen) mit eigener Animation (meist an die zwei Minuten lang). Diese sind meist sehr gut und werden von den Fans entsprechend gewürdigt. Es lohnt sich immer, den Text genau zu lesen, da dieser meist über Geschichte und Personen viel aussagt.

OST
Abkürzung für Original Soundtrack; also die Filmmusik, u. a. auch die zu einem Anime. Dennoch ist die Anzahl an OSTs oftmals sehr unübersichtlich, da z. T. einzelne OVA-Episoden oder TV-Staffeln eigene OSTs haben und viele Specials (Live-Aufnahmen, Character CDs usw.) als Teil der Merchandise-Industrie produziert werden. Teilweise sind zu einzelnen Animes über 20 CDs erhältlich.

OVA
Akronym von "Original Video Animation". Bezeichnet Animes, die ausschließlich für die Veröffentlichung auf Kaufmedien (heutzutage DVD und Blu-ray) bestimmt sind. Das bedeutet NICHT, die Filme wären zu schlecht, um im Kino/Fernsehen gezeigt zu werden (wie man es im Westen verstehen könnte), es handelt sich vielmehr um eine Veröffentlichungsform, die im Westen mehr oder minder unbekannt ist. Was die zeichnerische Qualität anbelangt, liegen sie i. d. R. zwischen TV-Serien und den weitaus teureren Produktionen für die Leinwand. Die Veröffentlichung als OVA bietet die Möglichkeit, einen Film kürzer als die üblichen 90 Min. zu machen oder eine Fortsetzungsgeschichte zu erzählen, die sich über mehrere Stunden erstreckt.

Otaku
In Japan bezeichnet das Wort Otaku einen Fan, der aufgrund seines Hobbys jeden Bezug zur Realität und seiner Umwelt verloren hat. Dabei muss es sich nicht unbedingt um einen Manga- oder Animefan handeln. Das kann auch ein Uhrensammler und Fan eines Sportvereins sein. Im Westen hingegen bezeichnet man mit einem Otaku einen Manga- und/oder Animefan, wobei es nicht unbedingt zu oben beschriebenen Auswüchsen kommen muss (und sicher auch nicht kommen darf).

Script
Als Script wird der vollständige Text (Dialoge, Einblendungen und Erzählungen) eines Films bezeichnet. Im Zusammenhang mit Animes meint man damit aber die Übersetzung japanischer Importtitel durch Fans, erst dies ermöglicht den Import von Animes durch breitere Fanschichten. Siehe auch Fansub.

Seiyuu
Synchronstimme; Schauspieler, der der Figur die Stimme gibt. Im Gegensatz zum Westen sind diese in Japan sehr bekannt und beliebt, geben Konzerte, treten bei Veranstaltungen auf und verkaufen mit Erfolg CDs.

Shojo
Shojo bedeutet "Mädchen". Im Manga- und Animebereich wird Shojo oft für die Genrebezeichnung genutzt, also z. B. Shojo-Manga = Manga für Mädchen (bspw. Wedding Peach). Zumeist sind dies also die eher romantischen, auf Gewalt und schnelle Action verzichtenden Geschichten.

Shonen
Shonen bedeutet "Junge". Und wie Shojo wird auch Shonen entsprechend für die Genrebezeichnung genutzt, z. B. Shonen-Manga = Manga für Jungen (bspw. Dragon Ball). Eine oft gesehen Bezeichnung ist Shonen-Ai. Dies bezeichnet dann die Liebe zwischen Jungen/Männern. Dies ist im Manga-/Animesektor ein eigenes Genre, welches primär, aber nicht ausschließlich, von Mädchen/Frauen gelesen wird. Homosexuelle haben interesanterweise einen eher geringen Anteil an der Leserschaft dieses Genres. Bei Shonen-Ai handelt es sich aber nicht um Produkte mit expliziten sexuellen Darstellungen, sondern ist vielmehr eine romantisch-dramatische Erzählung.

Spoiler
Spoiler sind Texte und Erörterungen, die wichtige Teile und Verläufe des Handlungsstranges und/oder das Ende einer Geschichte verraten. Zu Spoilern kann es z. B. kommen, wenn in einer Vorschau oder Besprechung eines Titels unbedachterweise etwas zu viel erzählt wird. Da Spoiler das Vergnügen an der Geschichte erheblich trüben können, sollte man ggf. eine Spoilerwarnung aussprechen.

SUB - Subbed
Abkürzung für Subtitle - Untertitel. Dubbed Animes verkaufen sich in den USA deutlich besser als die subbed-Versionen (ca. 3:1 bis 4:1). Die dubbed-Version hat zwar den unbestreitbaren Vorteil, dass das Bild nicht überdeckt wird und das Betrachten entspannter ist, dies kompensiert aber meiner Meinung nach bei weitem den Verlust nicht: Animes sind nun mal japanische Erzeugnisse und die japanischen Schauspieler sind den hiesigen weit überlegen (dies hat nichts mit den westlichen Schauspielern zu tun, es ist einfach eine Budgetfrage). Echte Fans bevorzugen fast durchgehend die subbed-Versionen. Siehe auch Fansub.

Superdeformed
Stark verfremdet und verniedlicht dargestellte Figuren werden als "superdeformed" (etwa "sehr deformiert" auf Deutsch) bezeichnet. Diese Art der Zeichnung kommt oft in slapstickhaften Szenen, wenn Figuren sich lächerlich machen, oder in OP-/ED-Sequenzen vor. Superdeformed nennt man also die Charaktere, die in bestimmten Situationen kaum mehr als sie selbst erkennbar sind. Typische Merkmale sind dabei ein vereinfachter Zeichenstil, der "einfach hingekritzelt" wirkt, und/oder veränderte Proportionen: so werden häufig die Köpfe sehr groß dargestellt und der restliche Körper geschrumpft, was die Figuren klein und dem Kindchenschema entsprechend darstellt.

Tomabukan
Manga-Sammelhefte in der Dicke von Telefonbüchern. Mangas werden in Japan in Tomabukan, in denen Dutzende von verschiedenen Geschichten von verschiedenen Autoren abgedruckt werden, veröffentlicht und von breiten Schichten der Gesellschaft auf dem Weg zur Arbeit oder Schule gelesen. Erst wenn ein Manga sich dort durchsetzt werden eigene Hefte und Bücher veröffentlicht, die erfolgreichsten werden in aller Regel auch animiert. Dass Animes, wie z. B. Tenchi Muyo, als Animes geboren werden, ist eher die Ausnahme (Tenchi war übrigens so erfolgreich, dass es jetzt davon einen Manga gibt).

TV-Serie / OVA / Kinofilm
Animes werden nach Erstausstrahlung klassiert, findet also die Premiere im Fernsehen statt, ist es eine TV-Serie, wird als erstes eine DVD/Blu-ray angeboten, ist es eine OVA (siehe OVA), ist der Premierenort schließlich ein Kino, ist es ein (Kino)Film (engl. Movie). Aus der Definition wird klar, dass dies keine qualitative Einteilung sein muss, es ist aber klar, dass eine TV-Serie meist mit weniger Budget erstellt wird als ein Film. Die Abgrenzung TV-Serie / Film zu OVA dagegen ist fließend, Macross Plus etwa (eine OVA) ist aufwendiger produziert als mancher Film (inklusive des Macross-Films). Auch muss ein kleines Budget nicht unbedingt bedeuten, dass die Qualität leidet, so werden z. B. in Neon Genesis Evangelion durch raffinierte Schnitte viele Cels (also Geld) gespart, so können die verbliebenen in besserer Qualität erstellt werden.

Yaoi
Im Zusammenhang mit Shonen-Ai. Während bei Shonen-Ai die Sexualität nicht über ein paar zärtliche Küsse bzw. Andeutungen hinauskommt, geht es bei Yaoi meist direkt und auch recht unverblümt zur Sache.

Yuri
Gegenstück zu Yaoi: Shojo-Ai als kennzeichnendes Genre.

 
 

Japanisch für Anime-Gucker: Allgemeines

Sprache
Im Japanischen wird alles Silbe für Silbe ausgesprochen und gleichzeitig stehen immer ein Konsonant und ein Vokal abwechselnd. Gerade das Vorkommen von so vielen Vokalen klingt anfangs ungewöhnlich, weil das Deutsche nicht ein 50:50-Verhältnis besitzt, sondern eher 75:25 (Konsonanten zu Vokalen). Dieses ungewohnte Vorkommen von Vokalen (z. B. bei "utawarerumono") macht uns allerdings weit weniger Problemen als den Japanern ein "(se)tzt" oder "(mi)scht". Daher spicken Japaner ausländische Wörter auch immer mit Vokalen, wenn sie nicht gerade die korrekte Aussprache hinbekommen.
Zur Geschichte: Über die japanische Sprache ist vieles nicht bekannt, weil es erst ab dem 8. Jahrhundert n. Chr. schriftliche Aufzeichnungen gibt. Deshalb ist man sich nicht sicher, wie sich die Sprache gebildet hat und wo ihre Wurzeln liegen. Vermutet wird jedoch, dass das Japanische und Koreanische von derselben Sprache abstammen; die heute am engsten verwandte Sprache ist daher das Türkische. Das mag zwar sehr merkwürdig klingen, aber viele grundsätzliche Regeln wie z. B. die Verbbildung sind sich sehr ähnlich.

Schrift
Das geschriebene Japanisch ist eine Zeichenschrift, die, im Gegensatz zu beispielsweise romanischen Sprachen wie dem Französischen oder Italienischen, kein Alphabet besitzt, das aus einer festen Anzahl Buchstaben besteht, mit denen man alle Wörter bilden kann. Stattdessen baut es auf sehr vielen verschiedenen Zeichen auf. Dieses Fehlen eines Alphabets führt auch zu einem interessanten Phänomen: Während die deutsche Sprache immer mehr Wörter erhält, weil diese z. B. durch Wissenschaften oder Fremdwörter hinzukommen, bilden sich bei Zeichensprachen immer mehr Zeichen. Das Japanische hat daher inzwischen über 50.000 Zeichen und das Chinesische über 87.000! Aber ein gebildeter Japaner kommt auch "nur" auf ca. 5.000 und zum Verständnis der Sprache reichen im Grunde ca. 2.000. ;)
Dabei werden alle Zeichen gleichgroß geschrieben, egal ob sie aus einem Strich (一, eins; gesprochen: ichi) oder 30 (鸞, kaiserlicher Wagen; gesprochen: ran) bestehen. Eine Groß- und Kleinschreibung existiert dementsprechend nicht.
Aber zuerst einmal etwas zur Geschichte: Gegen Ende des 4. Jahrhunderts kamen die chinesischen Schriftzeichen, die es zu diesem Zeitpunkt bereits seit über 1.000 Jahren gab, nach Japan und wurden dann von den Japanern "geklaut" bzw. übernommen. "Chinesisches Schriftzeichen" heißt auf Japanischen Kanji (漢字), und da die japanischen Schriftzeichen auf den chinesischen aufbauen bzw. viele identisch sind, nennen sich diese ganz allgemein Kanji.
Aufgrund unterschiedlicher Probleme, die die Japaner damals mit diesen hatten, wurden sie abgeändert, vereinfacht, neue erfunden, welche weggelassen, die Aussprache teils übernommen, teils verändert und selbiges bei der Bedeutung der einzelnen Zeichen gemacht. Zusätzlich wurden weitere Schriftzeichen kreiert: die Hiragana (平仮名) und Katakana (片仮名), welche häufig auch mit dem Begriff "Kana" zusammengefasst werden. Eine weitere Schrift entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und basiert auf dem Amerikaner James Curtis Hepburn; Dieser entwickelte ein Transkriptionssystem, mit dem man die Aussprache des Japanischen mit dem lateinischen Zeichensatz (also A bis Z) aufschreiben kann (ähnlich zur Lautschrift, allerdings mit den für Nordmerikaner und Westeuropäer bekannten lateinischen Zeichen) - diese Umschrift nennt sich dann Romaji (ローマ字).
- Die Hiragana bestehen aus 50 Zeichen, von denen aber einige nicht mehr in Gebrauch sind, daher werden nur noch 45 verwendet. Jedes Zeichen steht für eine Silbe wie "ke", "su", "ro" oder "wa". Deshalb handelt es sich bei den Hiragana um eine Silbenschrift (ebenfalls bei den Katakana). Mit diesen Silben ist es möglich, jedes Japanische Wort aufzuschreiben (genauso wie wir aus 26+4 Zeichen jedes deutsche Wort bilden können). Allerdings eignen sich die Hiragana dafür nicht, weil viele Wörter dieselbe Aussprache haben. Und dann ist aus den Hiragana nicht ersichtlich, ob das eine oder das andere gemeint ist. Dieses Prinzip ist mit Tippfehlern im Deutschen vergleichbar: Will man "Hand" schreiben, erwischt aber das B, das auf der Tastatur darunter liegt, ergibt sich ein anderes Wort, das ebenfalls existiert und gemeint sein könnte: "Band" - und nicht immer ist aus dem Kontext ersichtlich, ob Hand oder Band gemeint war. So ähnlich kann man sich diese Verwechslungen bei einem Text vorstellen, der nur in Hiragana geschrieben ist. Um diesem Problem zu entgehen, werden die Kanji verwendet (s. Listenpunkt Kanji).
- Die zweite Silbenschrift nennt sich Katakana und basiert wie auch die Hiragana-Schrift auf 50 Zeichen, die jeweils einen Laut darstellen. In der heutigen Sprache nutzt man Katakana fast nur noch, um ausländische Begriffe möglichst ähnlich der Originalaussprache zu schreiben. So können europäische Namen und Wörter wie "Kaffe" nicht mit Kanji geschrieben werden, weil es keine entsprechenden gibt. Es werden dann entweder neue Kanji erfunden, was aber normalerweise nur für Fachwörter zutrifft, die auch nur von entsprechenden Leuten benutzt werden, die aus dem Fachbereich kommen, oder es kommt eine Katakana-Fassung zum Einsatz: Kaffee heißt dann コーヒー (kōhī gesprochen). Bei Namen sieht dies ähnlich aus: Angela Merkel hieße アンゲラ・メルケル (angera merukeru).
- Als Hauptschrift kommen die Kanji zum Einsatz. Mit ihnen werden quasi alle Substantive, Verbstämme, Adjektive usw. geschrieben (was dann übrig bleibt wie Verbendungen, entfällt auf die Kana). Auch sind sie grundlegend, um das geschriebene Japanisch zu verstehen, denn ohne die 1.945 Standard-Kanji, die man können sollte, wenn man japanische Texte lesen will, wird man nichts verstehen (und ohne diese in Japan zu leben, wird eine Tortur).
Entgegen der weitläufigen Meinung besitzt das Japanische nicht für jedes Wort ein eigenes Kanji - viele Zeichen sind alleinstehend nicht einmal ein richtiges Wort. Daher ergibt sich erst aus der Kombination mehrerer Kanji ein Wort. Allerdings besitzt die japanische Sprache tatsächlich eine "Schwachstelle": Viele Wörter klingen gleich oder beinahe gleich und sind nur in geschriebener Form eindeutig zu unterscheiden, weil sie mit unterschiedlichen Kanji geschrieben werden. Es kann daher passieren, dass Japaner, wenn sie miteinander reden, häufig auf die Hand oder in die Luft ein Kanji schreiben, damit der Gegenüber weiß, welches Wort denn nun gemeint ist, wenn sie missverstanden werden könnten. Ursache für dieses Problem ist die begrenzte Anzahl Silben: Mit ca. 100 Silben besitzt das Japanische verhältnismäßig wenige und es kommt irgendwann zu Überschneidungen bzw. fachwörtlich zu "Homonymen".

Ebenfalls interessant zu wissen ist, dass die japanischen Schriftzeichen nur in gedruckter Form so ordentlich sind, wie man sie in Wörterbüchern und ähnlichem zu lesen bekommt. So wie wir nur in den ersten zwei, drei Klassen mit Druckbuchstaben schreiben und danach eine ganz persönliche Schreibschrift entwickeln, gibt es das ebenfalls beim Japanischen: Kursivschrift genannt. Diese ist quasi unordentlicher und macht aus eckigen Strichen gerne mal gebogene oder gestaltet die Zeichen leicht um, damit man sie schneller schreiben kann (denn sonst würde man durchaus lange brauchen, ein paar Sätze zu Papier zu bringen). Die Steigerung davon nennt sich Grasschrift und ist meistens nur für den Schreiber lesbar, weil er weiß, was dort steht - für Fremde sind die Zeichen normalerweise so unordentlich, gehen ineinander über oder ähnliches, dass sie nicht lesbar sind. Vergleichen lässt sich diese mit der Stenografie, wobei es bei der Grasschrift keine Regeln oder Festlegungen auf bestimmte Schreibvarianten gibt wie es z. B. bei der Deutschen Einheitskurzschrift der Fall ist.

Aussprache
Wenn man einen Text mit japanischen Schriftzeichen vor sich hat und keines der Zeichen kennt, dann kann man den Text auch nicht lesen - man muss zu jedem Zeichen die üblicherweise 2-4 Lesungen kennen, also gelernt haben (dabei gibt es für Kanji immer eine "on"-Lesung, die chinesische Aussprache, und eine "kun"-Lesung, die japanische Aussprache; für Kana gibt es jeweils nur die japanische Aussprache, weil diese Zeichen nicht aus dem Chinesischen stammen und somit auch keine (chin.) "Originalaussprache" besitzen). Damit man aber auch ohne diese Kenntnisse das Japanische lesen kann (nur aussprechen, nicht verstehen!), gibt es die Romaji- Umschrift. Mit drei einfachen Regeln kann man anhand dieser schon ziemlich gutes Japanisch sprechen - aber es gibt natürlich Ausnahmen und Sonderregeln, die man dann beim Lernen der Sprache mitlernt. Diese Regeln sind nur einfache Grundpfeiler der Sprache (der Romaji).
- r / l; die Aussprache eines r in den Romaji ist weder "r" noch "l". Es handelt sich vielmehr um eine Mischung, welche man einfach üben muss. Wenn ihr aber bei Animes genau hinhört, bekommt ihr sehr schnell eine Vorstellung, wie dieser Laut gesprochen wird. Dann ein paar Sprachübungen und ihr habt's raus! ;)
Übrigens: Die Aussage, Asiaten könnten kein r aussprechen, ist totaler Quatsch. Es ist es nur so, dass sie das r, das wir z. B. in dem Wort "Adler" haben, nicht kennen. So wie wir also das englische "th" lernen müssen, haben die Asiaten ihre Mühe am westlichen "r". In meinen Augen können aber viele Asiaten das r gar nicht oder nur schlecht aussprechen, weil sie es nicht richtig lernen. Der Englischunterricht, in dem das englische r eigentlich ein Grundbestandteil der Aussprache ist, kommt wohl einfach zu kurz und ist wie bei uns der Lateinunterricht zu sehr oder ausschließlich auf das Geschriebene fixiert und nicht auf das freie Sprechen. Allerdings sind in dieser Hinsicht seit mehreren Jahren zumindest in Japan (wahrscheinlich auch in Südkorea und vielleicht auch in anderen Ländern) Reformen im Gange, die das Sprechen beim Fremdsprachenunterricht stärker in den Mittelpunkt rücken.
- s / z; grundlegend lässt sich sagen, dass ein s wie ein z (z. B. wie in "Zaun") und ein z wie ein s (Bsp.: "Sonne") ausgesprochen wird. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, denn "desu" wird nicht dezu oder desu, sondern mit einem eher scharfen s (ß) wie in Soße ausgesproche: quasi deßu. Aber "kamikaze" (Gotteswind) wird regelgetreu kamikase ausgesprochen - und nicht, wie viele immer sagen, kamikaze.
- u; das Besondere am u ist, dass es in sehr vielen Fällen in der Aussprache wegfällt. Aus "desu" wird so meistens des' und der Vorname "Daisuke" wird nicht wie in deutschen Animes und im Fernsehen fast immer falsch gemacht mit u ausgesprochen, denn da wird ein "Dais'ke" drauß. Diese Regel kann übrigens auch für das i gelten! Ab und an kann auch dieses "unter den Tisch fallen".
Fällt ein Buchstabe in der Aussprache weg, so wird er häufig hochgestellt dargestellt: fushi・ki (Baum mit holen Astlöchern). Allerdings bedeutet "Wegfallen" nur bedingt, dass er nicht ausgesprochen wird: Der Buchstabe klingt noch leise mit, kann man sagen. "f'shki" wäre ansonsten auch für uns etwas merkwürdig auszusprechen. Das aber korrekt und sauber hinzukriegen, ist reine Übungssache.
Betonung: Zusätzlich zu diesen drei Regeln ist die Betonung wichtig. Vokale können gedehnt ausgesprochen werden oder kurz: sayonara (auf Wiedersehen) wird nicht einfach runtergesagt, sondern mit Betonung auf dem o, dadurch ergibt sich ein sayōnara (etwa: sayooonarra; die beiden a am Ende werden kurz gesprochen). Dehnungen werden, wie man sieht, durch einen waagerechten Strich über dem Vokal angezeigt - das ist allerdings eine internationale Regelung und hat nichts mit der japanischen Sprache zu tun (Lateinschüler dürften diese Striche nur zu gut kennen ;) ).

Namen
In Japan werden Namen, anders als bei uns, in der Reihenfolge Nachname - Vorname geschrieben und auch verwendet. Yoko Kanno wird daher in Japan als Kanno Yoko schrieben. Zusätzlich werden Nachnamen sehr viel häufiger als Vornamen verwendet, denn beim Vornamen nennt man nur Familienmitglieder, sehr gute Freunde usw. Normale Klassenkameraden redet man aber mit dem Nachnamen an. Hinzu kommen noch Suffixe als Anhängsel an den Namen; die üblichsten sind:
- san: Normale Höflichkeitsform, entspricht in etwa unserem "Herr" oder "Frau".
- sama: Sehr höfliche Anrede, dies wäre etwa die richtige Anrede für Ihren Chef. Weiter wird "-sama" auch in Briefanschriften genutzt. Zu übersetzen wäre es mit (gnädige/r) Herr/Frau, Meister/In.
- kun: Wird unter Männern benutzt, besonders wenn sie zusammen aufgewachsen sind. Schüler werden normalerweise "-kun" genannt, Schülerinnen meist "-san"; kann aber auch für Mädchen und Frauen verwendet werden. Allerdings sind -kun und -san so vielfältig eingesetzt, dass es schwer ist, den Großteil der Anwendungsbereiche aufzuzählen; zudem kann die Wahl, ob man -kun, -san oder ein anderes Suffix verwendet, von Person, Gesprächspartner, Situation, Umgebung und und und abhängen. (Kann im Prinzip nicht übersetzt werden.)
- chan: Familiäre Anrede, besonders für kleine Kinder und junge Frauen. Stellt quasi eine Verneidlichung dar und kann dementsprechend auch scherzhaft oder je nach Absicht anders verwendet werden.
- sensei: Bezeichnung für einen Lehrer oder Arzt, kann alleine oder als Namenszusatz verwendet werden.
(Darüber hinaus gibt es noch einige andere Anreden und Abwandlungen (z. B. -chin statt -chan), diese gehören aber zu veralteten/veraltenden, seltenen oder speziellen Formen, die weit weniger in Gebrauch sind.) Jemanden nur bei seinem Namen zu nennen, gilt übrigens als äußerst unhöflich, es sei denn, man kennt sich sehr gut. Jemanden nur beim Vornamen zu nennen, ist sozusagen eine Steigerung davon.

Sprachvariationen
In Japan ist es üblich, dass die Sprache sehr stark davon abhängt, mit wem man redet. Dem Chef gegenüber verwendet man Worte, Satzkonstruktionen und Grammatiken, die Untergebenheit, Bescheidenheit und Höflichkeit ausdrücken. Mit Gleichgestellten, beispielsweise Mitarbeitern, redet man hingegen "normal"; und Untergebenen gegenüber kann man sich durch die entsprechende Wortwahl sehr herablassend ausdrücken. Ebenso gibt es eine Frauensprache, die sich z. B. darin äußern kann, dass "desu" mit u ausgesprochen wird und an fast jeden Satz ein "ne" (nicht selten mit seeeeehr langgedehntem e) angehängt wird, was eigentlich eine Frage kennzeichnet, aber so Männern gegenüber eine Form der Unterwürfigkeit ausdrückt. Und natürlich gibt es auch ähnliche Verhaltensmuster, wenn Männer reden, Frauen oder Männer unter sich sind, und und und.
Besonders ausgeprägt ist dabei die Höflichkeitssprache (keigo, 敬語), die in sehr, sehr feinen Abstufungen die Sprache von herablassend bis unterwürfig klingen lassen kann. Diese ist allerdings so komplex, dass auch Japaner Schwierigkeiten haben, sie vollständig in allen Nuancen zu beherrschen. Von Ausländern wird daher nicht erwartet, dass sie wissen, wann ein Verb welchen Unterton besitzt und in welcher Situation besser ein Äquivalent verwendet werden sollte. Die Grundsätze der Höflichkeitssprache sollte man aber kennen, will man in Japan leben. Mit der richtigen Anwendung der Suffixe ist allerdings bereits ein großer Schritt getan, nicht schief angeguckt zu werden.

 
 

Japanisch für Anime-Gucker: Begriffe

zero
0

ichi
1

ni
2

san
3

shi/yon
4

go
5

roku
6

shichi/nana
7

hachi
8

kyo
9

ju
10

agemasu
geben

Aho
Idiot

Ai / aishiteru
Liebe / ich liebe Dich von Herzen

Aimasu
(jemanden) treffen

Akuma
Teufel

anata-tachi
ihr (Mehrzahl)

Anime
japanischer Zeichentrickfilm

Anata ga suki desu
ich mag Dich

arigatou / domo arigatou
danke / vielen Dank

arimasu
haben

Baka!
Beliebtes japanisches Schimpfwort, das in den Übersetzungen das gesamte Gebiet von "Dummkopf" bis "Arschloch" abdeckt.

Bakemono
Monster

Bijin
Schönheit (bezieht sich nur auf Frauen)

bisho
lächeln

Chibi/CB
klein; bei Animes: "Kinderkörper" in der Regel als Präfix, z. B. "CB Devilman". Kennzeichnet in der Regel Parodien auf einzelne Shows.

chigau
falsch, auch "nein", "so ist es nicht"

Chikara
Kraft

Chikusho
Scheiße

chotto
ein bischen; wird auch verwendet um "Moment mal" zu sagen

Cohi
Kaffee (vom engl. "Coffee")

daijoubu
O.K., in Ordnung

dame
schlecht, geht nicht

damare!
Schnauze!, Sei still!

dare
wer

demo
aber

desu
bin, ist, sind; z. B. "Taxy desu" bedeutet "Ich bin Taxy".

Doitsu-jin desu
ich bin Deutscher

Dojinshi
Fanzines, Star-Magazine

doko
wo

doshite
warum/wieso (auch wie)

Ecchi
Bezeichnung des Einführungslautes des Wortes Hentai. Findet Verwendung bei der Beschreibung von sexuell ungewöhnlich Veranlagten wie z. B. Spannern oder Unterwäschefetischisten. I. d. R. milder als Hentai.

gambaru
Gib nicht auf!, Kopf hoch!, Du schaffst das!

Genki-desu-ka?
Wie geht's Dir?

gomen nasai
Entschuldigen Sie bitte

hai
ja

hanachimasu / hanachite
sprechen (ich) / sprechen (du/Sie)

hayai
schnell

hen
seltsam

hentai
pervers

Hi
Feuer

hidoi
hart, grausam

Hime
Prinzessin

ii
gut

iie
nein

ikimashou / ikou
Lasst uns gehen!

ima
jetzt

irasshai-mase
Treten Sie ein!

irimasu
benötigen (etwas)

itai
Aua!

itadaki masu
Guten Appetit!

itsu
wann

ja mata (ashita) / ja mata ne
Bis zum nächsten Mal!

ja ne
Tschüss!

jigoku
Hölle

Joushikousei
Highschool-Mädchen

Juma
Traum

Kami
Gott

Kanpai!
Prost!

kare / kanojo
er / sie

kare-ra
sie (als Mehrzahl)

kawaii
Kawaii bedeutet soviel wie süß, putzig oder niedlich (engl. cute). Wird häufig auch für kleine und/oder junge Mädchen benutzt. Typische Figuren für diese Kategorie sind wohl Card Captor Sakura und auch Kirara.

kedo
aber

Keisatsu
Polizei

kikimasu
hören

kino
gestern

ki-o
heute

kimasu
kommen

Kokoro
Herz

Komban wa
Guten Abend!

Konnichi wa
Guten Tag!

korosu
töten

kowai
furchteinflößend

kudasai
bitte; wird meist nach einer Aufforderung angehängt. Z. B. "Tshotto mate, kudasai!" bedeutet "Einen Moment, bitte!"

Kuruma
Auto

kyoo
heute

Mahou
Magie

makeru
verlieren

makenai
nicht verlieren

mamoru
(be)schützen

Manga
In Japan eine Bezeichnung für Comics, obwohl das Wort "Comic" durchaus trotzdem in Gebrauch ist. Im westlichen Sprachgebrauch bedeutet Manga 'Comics aus Japan' mit ihrem ganz eigenen Zeichenstil.

Mangaka
Ein Mangazeichner bzw. eine Mangazeichnerin.

mimasu / Telebi mimasu
sehen / fernsehen

Mizu
Wasser

Musume
Tochter, junge Frau

nani
was

naruhodo
ich verstehe

Nichi
Tag

O hayo
Guten Morgen!

O-genki desu ka
Wie geht es Ihnen?

omoimasu
denken

onegai
bitte

Otaku
EINE Form der japanischen Anrede. Ähnlich wie beim Deutschen "Du" und "Sie" gibt es im Japanischen eine ganze Reihe feinabgestufter Anreden. Otaku ist dabei die, die man engstirnigen, eigensinnigen, durchgeknallten Freaks vepasst, die ihr Hobby über sämtliche soziale Gepflogenheiten stellen - nicht gerade ein Kompliment in Japan. Im westlichen Sprachgebrauch bezeichnet man mit Otaku bewundernswerte Kenner der Anime-Szene. Wenn Sie also jemanden als Otaku bezeichnen, so seien Sie sich über seine Staatsangehörigkeit im Klaren, sonst könnten Sie übel missverstanden werden.

ryoukai
verstanden

Saki
Schicksal

Sayonara
Auf wiedersehen!

Senshi
Krieger

Sentai
Helden-Team; oft mit Tai abgekürzt.

Seiyuu
Synchronstimme. Schauspieler, der einer Figur die Stimme gibt.

shikashi
aber, wie dem auch sei

shimasu
machen

shinjiru
glauben

shinu
sterben

shirimasu
wissen

Shojo
Mädchen, auch Bezeichnung für Animes oder Mangas, die junge Mädchen als Zielgruppe haben. Die Vorsilbe Bi- (schön) bedeutet "hübsches Mädchen". Bsp.: Bishojo Senshi Sailor Moon.

Shonen
Junge. Bishonen -> hübscher Junge. In Shojos wimmelt es i. d. R. von Bishonen.

Soka
In Ordnung!

sugoi
toll, cool (nicht für Personen!)

suki / suki da (oder suki desu)
mögen, lieben / ich mag Dich (= auch im Sinne von "ich liebe Dich")

sumimasu
wohnen, leben

suteki
toll, großartig

Tabemono
(das) Essen

tabun
vielleicht

taihen
schrecklich

tasukeru
retten, helfen

tatakau
kämpfen

Teki
Feind

tenchi
Engel

Tomodachi
Freund

totemo
sehr

Unmei
Schicksal

ureshii
glücklich

Uso
Lüge

wakaru / wakatta
ich verstehe

watashi-tachi / anata-wa
du, Sie

watashi-tatshi
wir

watashi-wa
ich

Yakusoku
Versprechen

yameru
aufhören

yasashii
nett, lieb, sanft

Yatta
Hurra!

yo koso
Willkommen!

Yoma
Böse Dämonen oder Wesen der Unterwelt.

Yoru
Nacht

Yume
Traum

yurusu
vergeben, verzeihen

 
 

Namensverzeichnis

Gainax
Anime-Studio. Gainax, das mehrmals Konkurs machte und heute von einem großen Konzern übernommen wurde, war eines der wenigen unabhängigen Studios, das von echten Animefans, Otakus, gegründet wurde. Gainax wurde in erster Linie durch "Nadia: The Secret of Blue Water", "Gunbuster", "Wings of the Honneamise" und "Neon Genesis Evangelion" berühmt, ihr aktueller Hit ist "Tengen Toppa Gurren-Lagann". Andere bekannte Studios sind etwa Youmex oder AIC; ebenfalls öfters zu hören sind z. B. Artland (Mushishi), J.C.Staff (Slayers), GONZO (Afro Samurai: Resurrection), Madhouse (Das Mädchen, das durch die Zeit sprang) oder Production I.G (Sky Crawlers).

Ghibli
Das wohl berühmteste Studio, von manchen als östlicher Disney bezeichnet. Neben den erfolgreichen Filmen von Hayao Miyazaki als Regisseur (siehe Miyazaki) veröffentlichte es auch Filme wie "Die letzten Glühwürmchen" oder "Only Yesterday" und abgedrehtes wie "My Neighbors the Yamadas".

Hisaishi, Joe
Ähnlich wie Hayao Miyazaki als Regisseur gehört Joe Hisaishi zu den Hauskomponisten des Studios Ghibli und ist daher vor allem für seine ausgezeichnete Musik zu "Prinzessin Mononoke" und "Spirited away" berühmt geworden.

Kanno, Yoko
Eine der in der Szene beliebtesten Komponistinnen. Wurde u. a. für Cowboy Bebop, Escaflowne, Macross Plus und Ghost in the Shell - Stand Alone Complex viel gelobt. Zuletzt schrieb sie die Musik für Darker Than Black, Genius Party (Baby Blue) und Macross Frontier.

Kawai, Kenji
Ebenso wie Yoko Kanno einer der bekanntesten Komponisten, allerdings arbeitete er auch an normalen Kinofilmen wie The Ring. Zu seinen Anime-Soundtracks gehören: Ghost in the Shell, Fate/Stay Night, Death Note, The Sky Crawlers und Eden of the East.

Kiseki
Englisches Anime-Label, das sowohl untertitelte als auch synchronisierte Animes herausbringt. Bei den untertitelten muss man aufpassen, da sich die Untertitel manchmal auf dicken schwarzen Balken befinden, die einen Teil des Artworks überdecken. Kiseki bedeutet auf deutsch Wunder.

Kon, Satoshi
Als Schöpfer der Filme Perfect Blue, Millennium Actress, Tokyo Godfathers und Paprika und der Serie Paranoia Agent ist er einer der bekanntesten Regisseure im Animebereich. Kennzeichnend für seine Werke sind abstrakte, verwirrende und nur (sehr) schwer verständliche Handlungen/-sstränge. Die Darstellung dient so teilweise nur als Mittel, um etwas auszudrücken, und die unterschwellige Bedeutung hat mit dieser so direkt nichts zu tun, aus diesem Grunde sind seine Werke häufig sehr vielschichtig zu interpretieren und nicht selten gibt es keine "richtige" Deutung, sondern nur viele verschiedene.

Manga Entertainment Ltd.
Großes Anime-Label in Amerika, größtes in England und auch neu in Deutschland. Die meisten in Deutschland erhätlichen Animes dürften von ihnen stammen. Viele werfen dem Label vor, nur Schrott zu veröffentlichen, und darüber hinaus schlechte Synchronisationen. Inzwischen ist das Label vom deutschen Markt verschwunden und neuere Labels wie Dybex, Anime Virtual, OVA Films und Panini Video beherrschen den Markt. Die Kritik an Untertiteln, Synchronisation und Bildqualität ist allerdings unverändert.

Matsumoto, Leiji
Schon fast eine Legende im Animebereich. Schöpfer von "Captain Harlock" und "Space Battleship Yamato". Die Yamato war einer der Haupteinflüsse für George Lukas, Star Wars zu schreiben. Auffälligstes Merkmal seines persönlichen Stils ist es, einige seiner Charas animetypisch (wenn auch zum Teil furchterregend dünn), andere jedoch stärker stilisiert (klein und knubbelig), darzustellen. Wer einen Einblick in Matsumotos Zeichenstil sucht, sollte sich einmal "The Cockpit" von Kiseki anschauen.

Miyazaki, Hayao
Einer der beliebtesten und begnadetsten Anime Designer überhaupt. Er hat mit Studio Ghibli einige der schönsten Animes "für Kinder jeden Alters" geschaffen. Dazu gehören u. a. Laputa, Nausicaä, Porco Rosso, My Neighbour Totoro, Kiki's Delivery Service sowie Prinzessin Mononoke und Spirited away. Auffallend an seinem Stil sind die wunderschönen weichen Backgrounds, die kindlich wirkenden Charas und eine unglaubliche Geschicklichkeit, die Charas durch ihre Bewegungen zu charakterisieren. Der breiten Masse in Deutschland dürfte Miyazaki als Schöpfer der TV-Serie "Heidi - Ein Mädchen aus den Bergen" ein Begriff sein. Obwohl diese aus den Anfangstagen seiner Karriere stammt, ist schon darin sein typischer Stil erkennbar. Nicht nötig zu vermelden, dass seine Kinofilme natürlich noch viel, viel besser sind.

Nagai, Go
Enfant Terrible der Anime-Szene. Nagai hat eine Menge adult-orientiertes Material, welches aber als recht hochwertig anzusehen ist, wie z. B. Devilman, Violence Jack, Cutey Honey usw. veöffentlicht.

Shirow, Masamune
Schöpfer u. a. von Appleseed, Black Magic M66, Dominion und Ghost in the Shell. Main-Charas sind i. d. R. junge "Heldinnen", deren Charaktere sehr komplex und zum Teil in sich selbst widersprüchlich zu sein scheinen (Bsp.: Leona Osakis Zimmer in New Dominion: Poster von Panzern an der Wand, aber rosa Plüschpuschen unterm Bett). Den Vogel abgeschossen hat Shirow mit dem Anime "Ghost in the Shell", der zeigt, was heutzutage State of the Art ist.

Sonoda, Kenichi
Sehr bekannter Character Designer. Verantwortlich für Gall Force, Bubblegum Crisis, Riding Bean, Gunsmith Cats u. a. Zeichnet tolle, ausdrucksstarke Gesichter mit enormen Kulleraugen. Die weiblichen sind bestimmt die niedlichsten dieses Genres.

Streamline Pictures
Amerikanische Produktionfirma.

Studio Clamp
Besteht aus vier sehr populären japanischen Zeichnerinnen. Ihr besonderes Merkmal ist wohl, dass ihre Geschichten sehr vielfältig sind. Aus dem Studio Clamp sind z. B. Angelic Layer, Card Captor Sakura und X-1999.

Tezuka, Osamu
Gründer der modernen Manga- und Anime-Industrie. Seine Erstwerke haben den Anime revolutioniert. Tetsuwan Atom (Astro Boy) war die erste Anime-Serie, die im US-TV gesendet wurde. In Deutschland ist Tezuka vor allem durch die Serie Jungle Taitei bekannt, die bei uns unter "Kimba, der weiße Löwe" lief.

 

Bitte die rechtlichen Hinweise beachten!     [aktualisiert am 09.08.2009]