Hallo lieber Leser! .... hier eine Geschichte aus der Lach.Rollenspiele, die wir in gemeinsamer Arbeit zusammengeschrieben haben (sozusagen planlos jeder fuer sich ein Teil dazu, so wie's gepasst hat). Taxy hat die Story dann beendet, und damit Du auch in den Genuss kommst, liegt sie hier als Text-Datei vor... Als Tip: an den Buchstaben kann man ungefaehr erkennen, an welchen Stellen die Autoren der Story gewechselt haben... also viel Spass... :) -------------- M A E R C H E N M O N D by LachNet -------------------- S>>>>>>>>>>>>>> Der Mond schien nicht mehr durch das Fenster herein. S>>>>>>>>>>>>>> Es herrschte tiefe, rabenschwarze Nacht. Ploetzlich S>>>>>>>>>>>>>> hoerte Kim ein leises, knarrendes Geraeusch. T>>>>>>>>>>>>> Trotz der Dunkelheit konnte er am Rande des Raumes T>>>>>>>>>>>>> einen huschenden Koerper entdecken. Ein getigerter Kater T>>>>>>>>>>>>> lief sanftpfoetig ueber den hoelzernen alten FuBboden, T>>>>>>>>>>>>> waehrend Kim sich gerade einen Pyjama ueberstreifte. S>>>>>>>>>>> Das allein waere nichts besonderes gewesen, diesen S>>>>>>>>>>> Kater hatte er schon oft in der Naehe gesehen, allerdings S>>>>>>>>>>> war er noch nie in seinem Haus gewesen, er muBte zu einem der S>>>>>>>>>>> umliegenden Gehoefte gehoeren. Aber da war wieder S>>>>>>>>>>> dieses knarrende Geraeusch. Kims Herz machte einen S>>>>>>>>>>> erschrockenen Sprung und schlug haemmernd weiter. Das Geraeusch S>>>>>>>>>>> kam sicher nicht von dem Kater, der mittlerweile an der Tuer S>>>>>>>>>>> sass und sich leckte. Kim kannte dieses Geraeusch, er hatte es S>>>>>>>>>>> oft genug gehoert, es kam von dem Schaukelstuhl neben S>>>>>>>>>>> seinem Bett! Das Geraeusch wiederholte sich, dann noch einmal S>>>>>>>>>>> und immer wieder. Er liess den Blick vorsichtig ueber die S>>>>>>>>>>> schwarze Wand wandern. Er hatte ploetzlich das intensive S>>>>>>>>>>> Gefuehl nicht mehr allein zu sein. D>>>>>>>>>> Er versuchte sich so zu drehen, dass er mit dem Blick D>>>>>>>>>> auf den Schaukelstuhl treffen wuerde. Immernoch sass der Kater D>>>>>>>>>> sich leckend an der Tuer. Kim schauderte. Das Knarren wurde D>>>>>>>>>> immer intensiver. Er erinnerte sich noch an die schrecklichen D>>>>>>>>>> Maerchengeschichten, die ihm seine Oma immer erzaehlt D>>>>>>>>>> hatte. Kim's Oma verstand es, die Geschichten immer sehr D>>>>>>>>>> illustrativ zu erzaehlen, deswegen war Kim jetzt bewusst, was D>>>>>>>>>> ihn auf dem Schaukelstuhl erwarten wuerde. Nur noch eine kleine D>>>>>>>>>> Drehung. T>>>>>>>>>> Kim riss den Schaukelstuhl mit einem heftigen Ruck um T>>>>>>>>>> 180 Grad herum. Sein Herz pochte ohrenbetaeubend. Zuerst konnte T>>>>>>>>>> er in der Dunkelheit des Raumes nur schwer erkennen, wer dort T>>>>>>>>>> auf diesem Stuhl sass, aber nachdem ihm fast die Luft im T>>>>>>>>>> Halse stecken geblieben waere erkannte er die blutigen Reste T>>>>>>>>>> seiner Freundin, die mit einem herausgerissenen Herz schraeg in T>>>>>>>>>> diesem Schaukelstuhl hing. Kim erwartete bereits ihre T>>>>>>>>>> Ankunft. Nachdem er aber erst seit einer guten Stunde in seiner T>>>>>>>>>> Wohnung ausserhalb der Stadt angekommen war, hatte er ihre T>>>>>>>>>> Anwesenheit in seiner naechsten Naehe nicht bemerkt. Kim T>>>>>>>>>> wurde brechend uebel. Er fragte sich, wieso der Schaukelstuhl T>>>>>>>>>> angefangen hatte, vor sich hin zu schaukeln. M>>>>>>>>> Dann bemerkte er, dass ihr Bauch noch langsam auf und ab M>>>>>>>>> ging, auf einmal gingen ihre Augen auf, aber sie waren nicht M>>>>>>>>> blau und zaertlich wie sonst, sondern gluehend rot. Das Wesen M>>>>>>>>> stand auf und griff nach Kim, der wie angenagelt vor diesem M>>>>>>>>> blutigen Spektakel stand. Doch als er die blutige Hand seiner M>>>>>>>>> Freundin auf der Schulter spuerte, fasste er sich wieder und M>>>>>>>>> rannte in Richtung Tuer. Dort drehte er sich um sah noch, wie das M>>>>>>>>> Wesen ihn mit ruhigen Schritten verfolgte und knallte dann die M>>>>>>>>> Tuer zu. JH>>>>>>>> Panikartig verrammelte er die Tuer und verbarrikadierte JH>>>>>>>> sich in der Hoffnung nun von dem Wesen abgeschirmt zu sein. JH>>>>>>>> Aber er hatte einen Spalt vergessen und die Hand des JH>>>>>>>> Wesens durchschlug die Tuer genau auf der Hoehe des Spaltes, als JH>>>>>>>> ob das Wesen genau wuesste, was auf der anderen Seite JH>>>>>>>> der Tuer vor sich geht. In rasender Angst rannte er zum JH>>>>>>>> Fenster in der Hoffnung, nun entkommen zu koennen. Aber JH>>>>>>>> es sollte ganz anders kommen. T>>>>>>> Die Tuer zerbarst nun endgueltig und das Wesen, was seine T>>>>>>> ehemalige Freundin darstellte brach durch die Holzsplitter T>>>>>>> in den Raum ein. Sie rappelte sich kurz auf und rollte T>>>>>>> mit einem ohrenbetubenden Schrei auf den am Fenster T>>>>>>> ruettelnden Kim zu. Kim schlug aus Angst und Entsetzen T>>>>>>> das Glas des Fensters mit bloer Hand ein und zerschnitt T>>>>>>> sich die Sehnen. Verzweifelt versuchte er in den Schneiden T>>>>>>> des zerbrochenen Glasses den Rahmen nach oben zu stemmen, T>>>>>>> waehrend das blutig entstellte Wesen ihn fast erreicht T>>>>>>> hatte. T>>>>>>> Dann wachte er auf. Seine Katze hatte ihm mit ihrer Tatze T>>>>>>> einen kleinen, harmlosen Kratzer verpasst, waehrend er schlief. T>>>>>>> Schweissgebadet schuettelte er den Kopf, noch von Panik T>>>>>>> erfuellt. Seine Freundin lag neben ihm im Bett. Es war T>>>>>>> bereits kurz nach 10 Uhr morgens. Wieso hatte er in T>>>>>>> letzter Zeit diese furchtbaren Alptraeume? Kim wusste es T>>>>>>> nicht; verstoert ging er ins Badezimmer um sich zu T>>>>>>> erfrischen. D>>>>>> Er liess sich Wasser in die Badewanne laufen und genoss es, D>>>>>> sich in dem lebendigen Nass zu erfrischen. Nach einiger D>>>>>> Zeit ging er leise zurueck in das Schlafzimmer. Seine D>>>>>> Freundin schlief immer noch fest. Er machte sich auf den D>>>>>> Weg in die Kueche und begann das Fruehstueck fuer sie zu D>>>>>> richten. Sie wollten heute mittag etwas unternehmen. Da D>>>>>> Kim und Erika frei hatten, hatte sie ihm am Tag zuvor D>>>>>> vorgeschlagen in's Kino zu gehen. Kim war das Recht. Er D>>>>>> sah eine Chance sich im dunklen Kino etwas von seinen D>>>>>> Alptraeumen zu erholen und einige schoene Stunden mit D>>>>>> Erika zu geniessen. Alledings wusste er nicht, in welchen D>>>>>> Film Erika ihn schleppen wuerde. Inzwischen roch es in der D>>>>>> ganzen Wohnung nach frischem, columbianischen Kaffee, und D>>>>>> frischen Buttercroissans, die er kurz aufgebacken hatte. D>>>>>> Verschlafen blickte Erika in die Kueche und gab Bescheid, D>>>>>> dass sie in Kuerze seinen Verlockungen erliegen werde. D>>>>>> Sie wollte sich nur auch noch kurz richten. Es wurde ein D>>>>>> langes, ausgedehntes Fruehstueck. T>>>>> Priska sah angestrengt in die glhende Mittagssonne. Nachdem T>>>>> sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte ging es ihr nicht T>>>>> sonderlich gut. Er hatte ihr wste Androhung hintergeworfen, T>>>>> als sie ihn mitsamt den Koffern vor die Tre setzte. Nun T>>>>> stand sie am Fenster und blickte auf die Strasse. Es war T>>>>> Samstag, ein warmer Tag im Juli. Sie runzelte die Stirn und T>>>>> traf dann die Entscheidung, sich am abend eine nette T>>>>> Entspannung im Kino zu gnnen. Irgendwie musste sie Mark T>>>>> vergessen. Sie kramte nach der Zeitung und entdeckte das T>>>>> Programm des heutigen Tages. Neben den vielen Filmen, die T>>>>> ihr allesamt nichts sagten fiel ihr Blick fast schlagartig T>>>>> auf einen Film, den sie sich schon immer ansehen wollte, mit T>>>>> dem sie sogar noch mit Mark vorhatte, ihn sich anzusehen. T>>>>> Nunja, Mark war weg, aber sie entschloss sich, heute abend T>>>>> Casablanca anzusehen. D>>>> Priska stand auf, und setzte Wasser auf fuer einen Tee. Ploetzlich D>>>> klingelte es an der Tuer. Priska fuehlte sich etwas ueberrumpelt, D>>>> da sie noch ganz in Gedanken war. Schweren Herzens trottete sie D>>>> zur Tuer. Zuerst dachte sie, es sei der Postbote, der ihr das D>>>> langersehnte Kleid bringen wuerde, welches sie heute abend tragen D>>>> wollte. Doch als sie die Tuer oeffnete lag nur ein kleines D>>>> unscheinbares Paeckchen draussen im Treppenhaus. Sie schaute sich D>>>> um, um zu sehen, wer ihr denn dieses Paeckchen hergebracht hatte, D>>>> doch sie konnte niemand erkennen. Also bueckte sie sich und hob es D>>>> auf. Als sie in die Kueche zurueckkam erschrak sie. Das Wasser D>>>> fuer den Tee war schon lange am Kochen und schwappte unermuedlich D>>>> ueber den Topfrand. Sie warf das Paeckchen in eine Ecke und D>>>> kuemmerte sich um die grosse Lache, die sich unter dem Herd D>>>> gebildet hatte. Dabei vergass sie das Paeckchen voellig. T>>> Kim war nach dem feinen Fruehstueck gut gestaerkt fuer den Tag. Er T>>> hatte nicht besonders viel vor, im Prinzip nur eines: er wollte sich T>>> ein neues Autoradio kaufen. Und da Kim sehr sparsam war, hatte er eine T>>> kleine Tour durch die Stadt geplant, um Preise und Qualitaet diverser T>>> Radios zu vergleichen. Er verabschiedete sich von Erika, die sich T>>> liebevoll um den Haushalt kuemmerte. Nach dem dritten Hi-Fi-Geschaeft T>>> war es Kim schon etwas mulmig geworden. So hohe Preise hatte er nicht T>>> erwartet. Etwas depremiert kam er zufaellig an einem weiteren, kleinen T>>> Geschaeft vorbei, in das er kurzentschlossen eintrat. Es war etwas T>>> dunkel, leicht muffig, und es kam ihm vor, wie wenn die Putzfrau T>>> bereits vor 10 Jahren das zeitliche gesegnet haben muss. Er wollte sich T>>> gerade in dem Laden umsehen, als die Trglocke bimmelte, und eine fuer T>>> die Sommerszeit ziemlich vermummte Gestalt den Raum betrat. Kim beugte T>>> diese Gestalt ein paar Sekunden bis er feststellte, dass sie in einem T>>> angespannten Zustand, wie in den Startloechern beim T>>> 100m-Lauf, da stand, bereit beim Startschuss loszulegen. Er drehte sich T>>> verwundert von diesem Auftritt um, als die Gestalt auf ihn zukam, ihm T>>> ein eckiges Buendel in die Hand drueckte, und schneller noch den Laden T>>> verliess, wie sie ihn betreten hatte. Kim betrachtete das eben T>>> erhaltene Paeckchen, wollte schon loseilen, um zu fragen, was das T>>> solle, aber die Gestalt war schon aus seiner Sicht verschwunden. Er T>>> verliess den Laden, ohne sich weiter umzusehen, die duestere Umgebung T>>> war ihm genug. Als er raus kam und das grelle Sonnenlicht betrat konnte T>>> er es nicht mehr laenger erwarten, und oeffnete das Paeckchen. JK>> Priska fluchte, als sie die Wasserlache aufwischte. Sie war heute JK>> wirklich ungeschickt. Das mute daran liegen, da sie zur Zeit schlecht JK>> schlief, und nie einschlafen konnte, weil sie immer an Mark denken mute, JK>> so sehr sie ihn auch fr sein Benehmen hate. Als sie mit der Lache JK>> fertig war, beschlo sie, noch schnell die ganze Kche zu fegen und JK>> zu wischen, da sie nun schonmal dabei war. Sie ging also zur JK>> Besenkammer, und als sie sie ffenen wollte, lag vor ihr auf dem Boden JK>> das kleine Paket, das sie bekommen hatte. Neugierig hob sie es auf, und JK>> schaute es an. Es war nicht besonders gro, vielleicht etwas grer als JK>> eine Schmuckschatulle. Sie hatte keine Ahnung, wer ihr ein solches JK>> Pckchen geschickt haben knnte, und ein Absender stand auch nicht JK>> drauf. Sie holte sich eine Schere, und machte es vorsichtig an einer JK>> Seite auf. Als sie ihre Hand hineinschob, um den Inhalt JK>> herauszuziehen sprte sie etwas weiches. Es fhlte sich an wie Samt. Es JK>> war tatschlich eine Schmuckschatulle! Priskas Herz macht einen JK>> Sprung, instinktiv hoffte sie, da sie von Mark ist, aber das konnte sie JK>> sich nicht vorstellen. Neugierig sah sie sich das Kstchen an. Es JK>> war aussen mit schwarzem Samt beschlagen, ansonsten kein Hinweis, von JK>> wem es kommen knnte. Sie machte das Kstchen auf. Innen war es mit JK>> dunkelrotem Samt ausgeschlagen, und in einer Mulde lag etwas JK>> kugeliges, weies, und rot. Priska war zu berrascht um sofort zu JK>> erkennen, was es war. Sie sah den schwarzen Punkt in der Mitte, JK>> umrahmt von einem hellblau mit Sprenkeln. Es war ein schnes hellblau, JK>> das schnste, das Priska je gesehen hatte. Pltzlich erkannte Priska, JK>> woher sie diese Farbe kannte. Es war wie die Farbe von Marks Augen. JK>> Ein Schrei kam ber Priskas Lippen, dann fiel das Kstchen und der JK>> Inhalt auf den Boden. Priska hatte erkannt, was es war. JK>> Es war ein Auge. Marks Auge! T> Kim wurde speiuebel, er taumelte zu Boden. "NEIN!" das war alles, an was er T> denken konnte. "NEIN!" Wie konnte das geschehen? Er hatte das Paeckchen T> geoeffnet, mit der Vorfreude, mit der man ein Paeckchen meistens angeht. T> Erika's Augapfel lag darin, nachdem er einen Moment damit verbracht hatte, T> die samtenen Tuecher freizulegen. Wie konnte das geschehen? Wo war diese T> Gestalt, die ihm das Paeckchen ueberreichte? Und WO zur Hoelle war Erika? T> Kim rannte los, zuerst fast ziellos, dann zu seiner Wohnung. Der T> Angstschweiss floss ihm ueber die kalte Stirn. Zwei Blocks weiter, als ihm T> die Mittagssonne immer staerker zusetzte, und er nach Luft rang, brach er T> keuchend zusammen. Es wurde schwarz in seiner Welt, seine Umgebung zerrann T> zu einer trueben Suppe. Und Kim verlor das Bewusstsein. Priska hatte sich uebergeben, und sie taumelte immer noch durch die Wohnung. Sie wollte nur noch eines: Rache! Nachdem sie sich beruhigt hatte griff sie sich das Kaestchen. Die samtene Umhuellung war nachtraeglich aufgesetzt, sie konnte den Samt abreissen. Darunter war ein zu erkennen, dass es sich um ein Kaestchen fuer Seife gehandelt hatte... und es war noch ein Preisschild drauf... sie kannte den Laden, von dem es stammte... Minuten, Stunden oder gar Tage? Kim wusste nicht, wielange er in der Mittags- sonne gelegen hatte, aber eine Passantin mittleren Alters half ihm auf. Unerwartet schnell war er wieder zur Besinnung gekommen und sofort fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Er schnappte sich das Kaestchen mit dem kostbaren, wenn gleich doch so schmerzenden Inhalt und rannte nach Hause. Die Tuer schlug er gewaltig auf, in Erwartung, Erika mit aufgeschlitzem Kopf vorzufinden. Und da war sie tatsaechlich. Er konnte es nicht mit ansehen. Nachdem er seine Freundin, die entstellt auf dem Sofa lag in die Badewanne gezerrt hatte, griff er panisch nach den Paeckchen. Es war fast 14 Uhr, als er den Samt vom Paeckchen entfernt hatte um einen Preisaufkleber zu entdecken. Der Laden hiess "Thor's Heaven" und das war ein Antiquitaetengeschaeft mit vielem Plunder. Kim hatte nicht mehr viel Zeit, wenn er den Laden vor Geschaeftsschluss erreichen wollte und stuerzte in Richtung Tuer, als das Telefon klingelte. Erschrocken fuhr er zusammen, raffte sich aber auf, den Hoerer abzunehmen. "Sie haette sich fuer den "Maerchenmond" entscheiden muessen" fluesterte ihm eine Stimme zu. Fassungslos entfuhr Kim ein "WAS??", als es am anderen Ende bereits klickte, der Anrufer hatte aufgelegt. Was war der "Maerchenmond"?? Kim wusste es nicht, machte sich nun aber auf den Weg zu "Thor's Heaven". Priska oeffnete die Ladentuer. Seltsamerweise war sie 4 Tage zuvor bereits mit Mark in diesem Laden gewesen. Mark wollte sich etwas kaufen, entschied sich letztlich fuer einen rustikalen Kerzenstaender. In "Thor's Heaven" gab es wirklich viel Rammsch: Moebel, Einrichtungsgegestaende, rustikale Kaestchen, Dosen, alte Schallplatten, Buecher und Zeitschriften, eigentlich alles, was man nicht braucht. Priska sah sich um: es waren nur noch 15 Minuten bis Ladenschluss, und es waren wie so oft keine anderen Kunden im Laden. Leise lief in diesem verstaubten und duesteren Ambiente Jazz von einem alten Schallplattenspieler. Sie kam an die Theke, die leer war, und drueckte die Klingel, um den Ladenbesitzer zu sprechen. Als dieser langsam um die Ecke trabte konnte sie den Schock in seinen Augen erkennen, als er sie sah. Als sie nach dem Kaeufer eines Seifenkaestchen fragte, fing der etwa 40 Jahre alte Mann, blasse Haut, dunkles Haar und unrasiert an zu stottern. Priska war verwundert, als sie ploetzlich neben sich auf der Theke dieses Buch stehen sah. Dieses Buch hatte er doch Mark bei ihrem letzten Besuch so sehr ans Herz gelegt. Sie wusste noch genau, wie veraergert der Mann war, als Mark sich dann doch fuer den Kerzenstaender entschied. Als sie sich das Buch nahm, fuhr der Mann sie ploetzlich an "Interessieren SIE sich jetzt ploetzlich auch dafuer?" "Nein" antwortete Priska, aber sie fragte, um was es in dem Buch eigentlich ginge. Der Mann wurde ganz aufgeregt und erzaehlte Priska ueber das Buch wie ein Kind, dass seinen Freunden ein selbstgemachtes Spielzeugauto praesentiert. Da bimmelte es an der Tuer. Es war bereits 5 Minuten vor Ladenschluss, als Kim den Laden betrat. Er ging in seiner Zeitnot schnurstracks zur Theke und sah eine Frau, die in einem Buch blaetterte. Das Buch hatte den Titel "Maerchenmond". Kim fiel wieder ein, wie Erika ihm von einem Buch erzaehlt hatte, welches ihr nahe ans Herz gelegt wurde, welches sie aber absolut nicht interessierte. Den Titel hatte er bis dato vergessen, aber jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Haaren, es hiess "Maerchenmond". Kim schnappte sich forsch das Buch aus Priskas Haenden, klappte es zusammen und lass den Titel: "Maerchenmond" von Thor Henkins. Priska erkannte auch den Namen des Autors und fragte geschockt: "Sie sind Thor Henkins?". Der Ladenbesitzer, der mittlerweile kreidebleich geworden war zeigte ein kurzes, verkrampftes Grinsen. Die Musik im Hintergrund endete. Die Schallplatte war zuende. Wie im Affekt griff Kim in seine Manteltasche, wo er noch das Kaestchen mit seinem makaberen Inhalt aufbewahrte. Der Ladenbesitzer wollte soeben die Flucht in seinen Hinterraum ergreifen, als Kim das Kaestchen nach ihm warf. Er verfehlte, das Kaestchen flog in den Hinterraum, in den auch der Ladenbesitzer gerannt war. Ploetzlich krachte es. Thor Henkins verlor das Gleichgewicht, taumelte zuerst und flog dann im hohen Bogen mit dem Kopf an die Tischkante des Schreibtisches, der in der Mitte des Hinterraumes plaziert war. Priska - die erkannte, dass Kim ebenfalls dieses ehemalige Seifen-Kaestchen erhalten hatte - und Kim eilten in den Hinterraum. Thor Henkins war tod, sein Kopf war blutueberstroemt. Priska sah auf den Boden, das Kaestchen war leer. Thor Henkins war auf das herausgeflogene Auge getreten und darauf ausgerutscht wie auf einem Haufen Weinbergschnecken. Thor Henkins, ein wahnsinnig gewordener Autor, der um jeden Preis seinen "Maerchenmond" verkaufen wollte hatte sein wohlverdientes Ende gefunden, und Kim und Priska trotten angeschlagen aus "Thor's Heaven" in die rote Daemmerung der Abendsonne. ------------------------- E N D E ---------------------------------------- Wem die Story ein wenig gefallen hat darf seine Kritik und Meinung gerne im LachNet kundtun... ____ /axy LachNet: 455:1/30 Fido: 2:2476/880 e-mail: 101526.3617@compuserve.com