---==[ DER SPARTRIP ]==--- .::eine wahre Geschichte::. Wieder einmal saß ich in einer Phase geistiger Unzurechnungsfähigkeit vor meinem PC und ersteigerte unnötige Sachen auf eBay. Heute hatte ich mich kurzentschlossen in den Gedanken verliebt, mir endlich einen MP3-Diskman zuzulegen, nachdem meine MP3-Sammlung auf ca. 400 CDs angeschwollen war und ich zeitlich gesehen nicht mehr Herr wurde, die besten Stücke aus dieser Musikflut auf Audio-CDs herauszubrennen. Im Vergleich zu Pearl - einem eigentlich günstigen Versandhandel - ersteigerte ich einen Noname-Player etwa 10 Euro günstiger, für ca. 70 Euro. Mich traf fast der Schlag (vor Freude), als ich feststellte, dass der Verkäufer wenige Kilometer von mir entfernt wohnte - da lässt sich doch glatt noch der recht hohe Versandkostenaufpreis von 6 Euro sparen! Da ich zu diesem Zeitpunkt meine sportlichen Aktivitäten stark vernachlässigt hatte, fiel mir gleich noch eine geniale Sparmassnahme ein: Ich würde mit dem Fahrrad hinfahren und den Player abholen - das spart das Benzin UND Trainingseinheiten im Fitnessstudio! Als es dann soweit war - an einem düsteren Herbstmontag um ca. 21 Uhr - fuhr ich warm bepackt mit dem Fahrrad los. Dabei hatte ich einen Rucksack und Ersatzbatterien für die Fahrradlampe - man will ja nicht inmitten der Pampa plötzlich ohne Licht dastehen! Die knapp 8 Kilometer waren schnell absolviert - nach Bremgarten hatte es mich bisher nie verschlagen - auch eine nette Gelegenheit diesen doch so nahen Ort einmal im Vorbeifahren kennenzulernen. Nagut, verpasst hatte ich da bisher wohl nichts. Nach erfolgter Playerübergabe ging's an den Rückweg. Noch ganz in Gedanken in das eben erfolgte eBay-Händlergespräch vertieft, schlug ich den falschen Rückweg ein... was mir weitere Minuten später auch auffiel: "Dieser Friedhof kreuzte doch nicht schon auf dem Hinweg meine Fahrt..." tatsächlich, ich landete in Feldkirch, was einen kleinen Umweg bedeutete. Da es schon unangenehm frisch war konnte ich mich nur schwerlich über die zusätzlichen Trainingseinheiten freuen. Kaum aus Feldkirch raus, wieder Richtung Bad Krozingen radelnd, folgte der nächste "Glücksfall": Die Batterien der Fahrradlampe liessen nach und ich stand im Dunkeln am Rande einer Landstrasse nach Schlatt. Die Ersatzbatterien rausgekramt stellte ich fest, dass zum Austauschen ein Schraubenzieher notwendig war - den ich natürlich NICHT dabei hatte. Ja meine Freunde, auch den Einsatz der Ersatzbatterien konnte ich mir daher getrost SPAREN. Doch es kam noch besser: Da ich nun unbeleuchtet vor mich herfuhr erkannte der Gegenverkehr mich nicht und fuhr fröhlich mit Aufblendlicht auf mich zu - einmal wäre ich fast in den Graben geradelt - es war sicherlich Glück, dass das nicht auch passierte, denn in diesen ca. 6 Fällen fuhr ich praktisch blind. Den Weg zum Optiker konnte ich mir also auch sparen - meine Augen hielten diesem strapaziösen Test stand. Endlich zuhause angekommen summierte ich alle gesparten Posten (in Euro): Kaufpreis MP3-Player: 70,- gesparte Preisdifferenz zu Pearl: -10,- gesparter Versand: -6,- gespartes Benzin: -5,- gespartes Fitnessstudio: -40,- gesparte Ersatzbatterien: -5,- gesparter Augentest beim Optiker: -4,- --------------------------------------- Aufwand total: 0,- ======================================= Trotz dieser Rechnung war ich mir letztlich nicht sicher, ob dieser Spartrip eine Wiederholung wert wäre... ;) (c) 2002 by Matthias J. Beha