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3. Die Entwicklung der Moonlightning BBS
 

3.6 Der Anfang vom Ende:

1999:
Die Enttäuschung im Nacken und selbst immer aktiver im Internet vertreten, stellte ich pflege-intensive Angebote in der Mooni BBS ein und richtete dafür neue, selbst-aktualisierte Angebote wie eine Userdatenbank ein, in der man seine Lieblingsprogramme, Websites etc. angeben konnte.

 
     

Die langsam aussterbenden Filenetze, die die Mailbox noch mit neuen Dateien versorgten, liessen ebenfalls ein baldiges Ende vermuten. Die Caller-Zahlen gingen weiter zurück und da auch ich meinen Spass bereits größtenteils verloren hatte, kürzte ich die Zugänge auf 2 Lines, die per Modem oder ISDN erreichbar waren - das Ende der vor wenigen Jahren genialen Multiline-Chats, die in der Art schon lange nicht mehr statt fanden.

 


Die Usertreffs nahmen weiter ab, auch im LachNet war schon lange nicht mehr viel los, was auch durch den beruflichen Wegzug einiger wichtiger Teilnehmer lag, der den schrumpfenden Rest ratlos zurücklies. Im Sommer wurde noch ein Billard-Turnier abgehalten und am 09.09.99 gab es aufgrund des runden Datums ein kleines Retro-Treff. Es roch bereits das ganze Jahr über gewaltig nach dem Ende der schönen Zeiten. Jeder surfte für sich durch die Weiten des Internets, denn dort konnte man nun auch mit 20 oder 100 Leuten gleichzeitig chatten, auch wenn dies meist unbefriedigender war, als in einer lokalen Mailbox.

 


Als der HUB des Fido-Netzes in Freiburg im August 1999 aufhörte, bot sich für mein System die Chance, Hauptverteiler des deutschlandweit wichtigsten Mailbox-Netzes in Freiburg zu werden, was ich gerne annahm. So kamen viele neue Fido- Leser, die sich jedoch wenig um die Mailbox scherten - lediglich als Knotenpunkt war die Moonlightning BBS in diesen Zeiten das wichtigste und größte System der Freiburger Umgebung geworden - was natürlich mehr daran lag, dass die Mailboxwelt um sie herum wegstarb.

 


Die bis dahin in der Mailbox bekanntgegebenen TCC-Kinotermine wurden im August 1999 auf eMail umgestellt, da es den meisten zu umständlich war, sich dafür jedesmal in die Mailbox einzuwählen - sonstige Gründe das System zu besuchen waren durch das Internet praktisch ausgehebelt - auch Onlinespiele wie Schach etc. konnte man hier mit einer vervielfachten Anzahl von Gegnern spielen.

 


Im Herbst 1999 kam es ganz bitter: Die Kinos (UFA Palast und cinemaxX) beendeten ihr Sponsoring durch Freikarten...

 


...und auch die Kommunikation mit dem festen Freundeskreis verlagerte sich komplett in's Internet, gelegentliche Besuche in der Mailbox von Freunden und weniger bekannten Saugern stellten die Hauptaktivitäten des Systems dar, welches immer noch über ausreichend Anrufer verfügte, um nicht Schluss zu machen. Vor allem die Points in den Netzen stellten mittlerweile die Hauptauslastung des System dar - praktisch vergleichbar mit einem eMail-Abruf in Outlook per Tastenklick - woher die Nachrichten kommen sahen die Nutzer des Systems dabei nicht und so konnte das System auch leicht in Vergessenheit geraten.

 


Da es mittlerweile auch bei JAN schon kriselte (zuviele Ideen und kaum Umsetzungen frustrierten die Projektteilnehmer nachhaltig), aber vor allem aufgrund der schwachen Counterzahlen wurde City Scene eingestellt - der wöchentliche Aktualisierungsaufwand stand einfach nicht mehr im Verhältnis zum Nutzen durch kaum vorhandene Interessenten des Angebots. Erst im Frühjahr 2004 wurden die Seiten dann endgültig gelöscht. Da sie wundersamerweise ein hohes Ranking in Google hatten und immer noch Surfer anzogen, wurden die daraus regelmäßigen Beschwerde-Mails (nach Aktualisierung) dann irgendwann mal zu lästig. :-)

 


Die erste Geburtstagsparty in der neuen Wohnung war zwar von vielen Freunden besucht, meine Stimmung war aufgrund der zu Ende gehenden Mailbox-Ära allerdings nicht gerade ausgelassen. Die Mailbox hatte einfach keine Funktion mehr für meine Freunde, was eine bittere, wenn auch nachvollziehbare Realität war.

 

Kapitel-Übersicht
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Bitte die rechtlichen Hinweise beachten!     [aktualisiert am 12.06.2004]